Tag 37 Sonntag 15. April

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Hallo mein liebes Tagebuch, nach Mitternacht sind wir nicht in unser Bett geschlichen! Nein, ohne unsere “Gugelfuhr” rissen wir unsere Brachialsmaschinen unter der Schranke durch und dampften los. Als wir weiter Richtung “Ende von Europa” fuhren wurde es langsam stürmisch, ein Rückenwind trieb uns mit über 40 kmh über die letzten Kilometer. Ja mein liebes Tagebuch , dann waren wir da, vor uns die stählerne Weltkugel, um uns ein brachialer Sturm und an uns eiskalter Regen. Nach 4657 Kilometer waren wir am Ziel mit dem schlechtesten Wetter überhaupt. Freudengefühle berauschten mich und gleichzeitig der traurige Gedanke, dass es jetzt nur noch ein Zurück gibt. Wir tanken noch ein Bier, genossen eine Zigarre und blödelten um die Kugel herum bis es langsam hell wurde. Wir waren ganz alleine, keine Menschenseele störte uns was an diesem Ort wahrscheinlich ziemlich selten ist. Um vier Uhr morgens krochen wir in unser Zelt und genossen die Ruhe nach dem Sturm. Vier Stunden später mussten wir unser Zelt schon wieder abbrechen da der Sturm uns wieder heimsuchte. Das Zelt war schon am Zerrissen und unser ganzes andere ”Glump” flog über die Wiese. Kurz darauf haben wir noch einmal den Pirlo aus Deutschland getroffen de uns etwas Windschutz in seinem VW-Bus gab. Ach so mein liebes Tagebuch, du weisst gar nicht von wem ich dir erzähle. Den Pirlo haben wir am Freitag im Internetkaffee getroffen. In unserer Zeltplatzkombüse genoss er dann noch ein paar Bier mit uns. Auf dem Rückweg nach Honnigsvåg , dem letzten Kaff am ende der Welt erlebten wir noch einmal den Sturm unseres Lebens. Der Gegenwind war so brachial, dass wir es nicht alleine schafften den Berg zu erklimmen. Ein freundlicher Nordkapianer hatte unseren Anhänger und das restliche ”Glump” in sein Auto geladen und es zum Hafen gefahren. Ja mein liebes Tagebuch, der Wind war so brutal, dass ich mich richtig in den Wind legen konnte. Stell dir vor du fährst geradeaus und stehst so schräg zur Strasse, dass deine Pedalen können keine Umdrehung machen weil sie am Boden anstehen. Wir erreichten dann doch noch den Hafen in Honningsvåg. Hier wird sich der Töfflialltag ändern. Mein liebes Tagebuch, es ist an der Zeit dir zu erzählen wie wir nach Hause kommen. Von Honningsvåg werden wir mit dem Schiff nach Bergen fahren, 470 Kilometer vor Oslo. Die 470 Kilometer fahren wir dann von dort und schiffen über nach Kiel in Deutschland. Da werden sich meine und Hös Wege wahrscheinlich trennen. Ich fahre mit dem Zug nach Hause und Hö wird sich wahrscheinlich noch einmal durch Deutschland kämpfen. Alles klar?!? So zurück zum Hafen. Wir wussten, dass unser Schiff Morgen um halb sieben den Hafen verlassen wird und wir noch irgendwie die Nacht um die Ohren schlagen mussten. Als die letzte Kneipe die Türen verschloss hatten wir uns am Hafen an eine Wand gequetscht und wollten bis zum Morgengrauen warten.