Tag 36 Samstag 14. April

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Hallo mein liebes Tagebuch, der Mächtige Genuss von Bier am gestrigen Abend zeigte seine Symptome am heutigen Morgen. Das aufräumen haperte mächtig, so dass wir es erst kurz vor Mittag auf unsere Töfflis schafften. Das neue Land Norwegen bringt eine neue Art Landschaft mit sich. Die Fjorde riechen tief in das Landesinnere und die Berge ragen steil an ihnen hoch. Der erste Pass zeigte gleich was in Norwegen steckt! 10 Kmh Maximalgeschwindigkeit waren herauszuholen. Als wir oben ankamen sahen wir einfach nicht. Die weisse Monsterwolke über uns verschmolz sich mit der weiss, verschneiten Landschaft s, so dass der Horizont nicht auszumachen war. Jeglicher Kontrast fehlte und wir fühlten uns als würden wir durch den Himmel fahren bis an das ende der Welt.  Es waren noch 197 Kilometer bis zum Ziel und Wendepunkt unserer Reise als wir einem, nicht in die Landschaft passenden Schild begegneten. Das Schild motivierte uns in einem Rutsch an das Kap zu fahren obwohl die 197 Kilometer ca. 9 Stunden Fahrzeit bedeuteten und es schon drei Uhr nachmittags war.  Die weissen Wolken wurden allmählich  ziemlich schwarz und die schöne «Himmels-fahrt» veränderte sich zum «Weg zur Hölle». Ja mein liebes Tagebuch, die Gegend wurde immer trister. Auf den letzten 80 Kilometer sind uns noch etwa 30 Autos begegnet. Um uns befand sich nur Wasser, Fels, Schnee und die eine Strasse die sich um die Fjorde schlängelt. 40 Kilometer vor dem Ziel erreichten Wir den Nordkap-Tunnel welcher 275 Meter unter dem Meer hindurchführt. Auf der Abfahrt im Tunnel stellten wir noch einen neuen Geschwindigkeitsrekord auf: 67,85 kmh! Und das mit der ganzen «Gugelfuhr» im Schlepptau.  Die letzten 30 Kilometer waren noch einmal die brachiale Qual für unsere Töfflis. Wir schafften Steigungen bis 11% und zwängten uns durch unglaubliche Schneeschluchten. Die Strasse wurde teilweise aus über vier Meter hohen Schneeverwehungen heraus gefräst.  13 Kilometer vor dem Ziel, eine halbe Stunde vor Mitternacht, stoppte uns eine Absperrung. Ja mein liebes Tagebuch, die miesen Nordkap-norweger sperrten den letzten Weg zum Ziel. Mit den grössten Buchstaben auf der Stirn standen wir vor der blöden Schranke und fluchten was das Zeug hält. Auf dem Infoschild stand etwas von: «nur Busse» und «täglich um 12:30». Mehr als 200 Stunden auf dem Sattel, mehr als 4500 Kilometer jegliches erdenkbare Wetter miterlebt und die miesen Böcke stellen uns eine Schranke vor die Nase.  Es brauchte fünf Schweigeminuten bis wir unser Zelt aufstellten und die ganze «Gugelfuhr» hinter dem nahe gelegenen Häuschen versteckten.  So mein liebes Tagebuch, nun ist Mitternacht und ein neuer Tag beginnt.