Tag 38 Montag 16. April

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Hallo mein liebes Tagebuch, die Nacht war ein unglaublicher Kack! Mit warten war natürlich gar nichts. Eingeschlafen sind wir stattdessen und bei brachialer Kälte wieder aufgewacht. Die Minuten vergingen wie Stunden und wir risen dann doch noch die Schlafsäcke aus dem Wagen. Kurz darauf begann es dann noch zu regnen. Hös Schuhe wurden zum Gartenteich und sein Schlafsack zum Schwamm. Ich blieb glücklicherweise trocken da ich unter einem kleinen Vordach war. Als das Schiff endlich einlief, wollten wir uns ein Ticket kaufen. Meine Kreditkarte streikte jedoch und unsere EC-Karten funktionieren seit wir in Norwegen sind auch nichtmer. Wir standen also da ohne ein Krone, mit zwei fast schaff losen Nächten hinter uns, nasse Schuhe und ein nasser Schlafsack noch dazu. Zehn Minuten vor Abfahrt rannte ich noch in der Stadt herum um einen Geldautomaten zu finden welcher vielleicht noch etwas ausspuckt. Schliesslich fand ich einen der mir von der Kreditkarte noch 3000 Kronen bar auf die Hand drückte. Das Ticket lösten wir so weit es ging und kostete dann 2999 Kronen. An Bord vielen wir gleich in den Todschlaf und wachten mit leerem Magen wieder auf. Leider gab es nichts zu kauen ausser Fingernägel denn mit der Einen Krone, die vom Ticket übrig war und dem restlichen was wir noch zusammenkratzten kamen wir auf  23 Kronen (4.50 Franken). Ein halbes Sandwich pro Nase musste also ausreichen. Ausserdem mein liebes Tagebuch, wenn wir bis Morgen um halb vier nicht ein paar 1000 Kronen auftreiben können schmeissen sie uns von Bord. Wir sassen also ziemlich tief versumpft an Bord. Ich telefonierte noch mit der Kreditkartenfirma um etwas schlauer zu werden. Die Überweisung auf meine PrePay-Kreditkarte welche ich am Freitag noch machte, wurde anscheinend noch nicht abgeschlossen. Da war mir auch klar, dass auf der Karte Ebbe war und wir nur warten konnten bis die Überweisung abgeschlossen war. Der letzte Halt vor unserem Rausschmiss stand uns bevor und wir klapperten noch einmal alle Geldautomaten ab mit dem letzten Funken Hoffnung etwas Bares zu finden. Am letzten Automaten ertönte das Noten-zählende Geräusch und 1000 Kronen flogen uns in die Hände. Im Geldrausch würgten wir die Karte noch weitere male hinein und bekamen so 4600 Kronen zusammen. Das Geld hätte eigentlich nicht ganz gereicht bis nach Bergen, doch die Freundliche Lehrtochter konnte einen Spezialpreis geradebiegen. In uns machte sich die Erleichterung breit und wir fielen noch einmal irgendwo versteckt auf dem Schiffsboden in den Todschlaf.